Unser Weg
Michi
Von klein an war ich eine verträumte Leseratte und regelmäßig Stammkundin in der örtlichen Leihbibliothek. Wenn ich hie und da ein eigenes Buch bekam, hütete ich es wie einen Schatz. Vor Märchen fürchtete ich mich lange, umso mehr liebe ich sie heute.
In der Hauptschule entdeckte ich die Literatur, trotzdem war ich bei der Berufsauswahl ziemlich unschlüssig und wollte eigentlich Kosmetikerin werden. Glücklicherweise bekam ich keine geeignete Lehrstelle, worauf ich für eine Ausbildung als Papierhändlerin in der Buch- und Papierhandlung Mohr Breininger in Baden zusagte. Kurz vor Lehrbeginn sprang jedoch der für den Buchhandel vorgesehene Lehrling ab, also ergriff ich die Gelegenheit und ließ mich zur Buchhändlerin ausbilden.
Eineinhalb Jahre nach der abgeschlossenen Lehre wollte ich frische Buchhandelsluft schnuppern und begann in der Buchhandlung Morawa in der SCS zu arbeiten. Ich lernte viel, arbeitete im Team und war sehr bald die Stellvertreterin der Filialleiterin. Später stieg ich auf zur Filialleiterin der 350 m² großen Fläche, weitere zehn Jahre später übersiedelte das Geschäft auf eine Fläche von 1.200 m².
Mit den Jahren keimte in mir der Wunsch nach einer eigenen Buchhandlung mit Tageslicht und der Möglichkeit, selbstbestimmt zu arbeiten, Veranstaltungen verschiedener Art auszurichten, für literarischen und kulinarischen Genuss zu sorgen.
Jetzt endlich bringe ich mit meiner Begeisterung Menschen und Bücher zusammen.
E-mailStefan
Geschichte des Hauses
In den späten dreißiger Jahren erwarb Rudolf Stöhr das Grundstück Badner Straße 54 und begann dort, Kückenfutter zu mischen und zu verkaufen. Nach dem 2. Weltkrieg, als Nahrungsmittel knapp waren, war Stöhrs Lege- und Kückenfutter sehr begehrt, da die Kücken prächtig gediehen und die Hühner es mit Begeisterung fraßen und reichlich Eier legten.
Sein Sohn Hellmut Stöhr stieg 1954 nach Abschluss der Handelsakademie in das väterliche Unternehmen ein und eröffnete bald eine Filiale in Felixdorf, wo zum ersten Mal nach Lebendfutter für Aquarienfische gefragt wurde. Bald darauf lief der Handel mit Fischfutter dem Kückenfutter den Rang ab. Im Jahr 1973 übergab Rudolf Stöhr das Grundstück an seinen Sohn Hellmut. Dieser begann umgehend mit dem Bau des Hauses Otto Glöckel Straße 2 bis 4, wo anschließend Stöhrs Aquaristik, Zoo- und Gartenbedarf und der Großhandel mit Fischfutter einzogen. Hier wurden auch zum ersten Mal Bücher zu den Themen Garten, Kleintierpflege und Aquaristik verkauft.
Hellmut Stöhrs Sohn Stefan half neben der Schule und in den Ferien immer wieder im Geschäft und beim Großhandel mit. Nach erfolgreich absolvierter Matura beschloss er jedoch, die Ausbildung zum Buchhändler zu machen und verkauft seither geistige Nahrung, also Bücher. Im Herbst 2021 kehrt er an den Ort des elterlichen Geschäfts zurück und versorgt nun lesehungrige Kunden mit „Stöhrs Lesefutter“.